Regionen, Strukturen und Zahlen

In Deutschland beträgt die Fläche aller Karpfenteiche etwa 40.000 ha. In Bayern liegt die Hälfte aller deutschen Teiche. Diese 20.000 ha machen ungefähr ein Sechstel der gesamten Wasserfläche im Freistaat aus und sind damit etwas größer als die Flächen von Chiemsee, Starnberger See und Ammersee zusammen. 

Da die Karpfenerzeugung stark flächenbezogen ist, nehmen die bayerischen Speisekarpfen mit jährlich etwa 3.500 – 5.000 t auch ziemlich genau die Hälfte der deutschen Produktion ein. Die Produktionsmenge schwankt von Jahr zu Jahr. Dies ist Folge der völligen Einbindung in die Natur mit ihrem Wechsel an Niederschlägen und Temperaturen. 

In Bayern liegen mit etwa 8.500 Karpfenteichbetrieben rund 70% aller deutschen Teichwirtschaften. Es sind allesamt Familienbetriebe. Die Betriebsstruktur ist bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 2,4 ha sehr kleinteilig. Nur ca. 50 Fischereibetriebe in Bayern betreiben Karpfenteichwirtschaft im Haupterwerb. Alle anderen sind Teil eines landwirtschaftlichen Betriebes oder werden nebenberuflich geführt. 

Auch wenn es überall in Bayern Karpfenteiche gibt, findet man die Zentren der Karpfenteichwirtschaft in der Oberpfalz und in Franken. Mit etwas Poesie betrachtet, sehen dort die Teiche aus wie die „Augen der Landschaft“. Manchmal sind sie dicht gedrängt wie Reisfelder in Asien. 

In Franken konzentrieren sich Teiche besonders im Aischgrund um Höchstadt, in der Region Ansbach/Dinkelsbühl und im Wunsiedler Becken. In der Oberpfalz sind das „Land der 1000 Teiche“ im Landkreis Tirschenreuth und die Gegend um Schwandorf die Zentren der Teichwirtschaft. Karpfenteiche prägen in diesen Gebieten eine ganz außergewöhnliche, historische Kulturlandschaft mit beeindruckender Artenvielfalt.

Bildnachweis:
1 Luftbild Nürnberg, Hajo Dietz
2 Fischereiverband Schwaben, Ulrich Krafczyk
3 Bezirk Oberfranken, Thorsten Will